Swift lernen in kleinen Häppchen

Als Informatik-Student und Familienvater bleibt wenig Zeit fĂźr Nebenprojekte. Die Uni fordert ihren Tribut, die Familie braucht Aufmerksamkeit, und nebenbei will ich trotzdem iOS-Entwicklung lernen. Klingt unrealistisch? Dachte ich auch - bis ich mir einen strukturierten Plan gemacht habe.

Nach monatelangem Prokrastinieren und dem x-ten "Morgen fange ich an"-Moment habe ich endlich einen realistischen 6-Monats-Plan entwickelt. Spoiler: Es geht nicht um 8-Stunden-Coding-Sessions, sondern um Konsistenz in kleinen Dosen.

Mein 6-Monats-Plan: Von Zero zu Hero (realistisch)

Monat 1-2: Grundlagen schaffen

Ressourcen:

  • Swiftbook.de - Deutsche Tutorials (15 min/Tag, perfekt fĂźr die Bahnfahrt)
  • Swift Playgrounds auf dem iPad (spielerisch und visuell)
  • Ray Wenderlich - FĂźr die etwas tieferen Themen

Ziel: Variables, Functions, Classes und Optionals verstehen. Klingt basic, ist aber das Fundament fĂźr alles weitere.

Erstes kleines Erfolgserlebnis - eine Student-Klasse:

// Mein erstes Swift-Erfolgserlebnis:
class Student {
    var name: String
    var studyHours: Int
    var coffeeConsumed: Int
    
    init(name: String) {
        self.name = name
        self.studyHours = 0
        self.coffeeConsumed = 0
    }
    
    func study(hours: Int) {
        studyHours += hours
        coffeeConsumed += hours // Realistische Annahme 😄
        print("\(name) hat \(studyHours) Stunden gelernt und \(coffeeConsumed) Kaffees getrunken!")
    }
    
    func getMotivation() -> String {
        return studyHours > 10 ? "Läuft!" : "Mehr Kaffee braucht der Mann!"
    }
}

let dad = Student(name: "StudyCodingDad")
dad.study(hours: 2)
print(dad.getMotivation())
// Output: StudyCodingDad hat 2 Stunden gelernt und 2 Kaffees getrunken!
//         Mehr Kaffee braucht der Mann!

Monat 3-4: UI wird sexy - UIKit & SwiftUI

Hier wird's spannend. Endlich sieht man was auf dem Bildschirm!

Ressourcen:

  • Stanford CS193p - Der legendäre Kurs (kostenlos auf YouTube)
  • 100 Days of SwiftUI - Paul Hudson ist ein Genie
  • Apple Developer Documentation - Muss sein, auch wenn's manchmal trocken ist

Projekt: Eine simple Todo-App. Klassiker, aber man lernt dabei Buttons, Lists, Navigation und Datenmodellierung. Plus: Ich kann sie tatsächlich fßr meine Uni-Aufgaben nutzen!

Monat 5-6: Echte App entwickeln

Das große Ziel: "Family Study Tracker" - eine App für unseren chaotischen Familienalltag.

Features die ich plane:

  • Lernzeiten fĂźr alle Familienmitglieder tracken
  • Gemeinsame Ziele setzen ("Diese Woche schaffen wir zusammen 20 Stunden!")
  • Push-Notifications fĂźr Lernpausen
  • Simple Statistiken mit Charts

Business-Kram: App Store Connect Setup, Screenshots, App Store Optimization. Der ganze Kram, den man gern verdrängt, aber lernen muss.

Ziel: Erste App im Store. Auch wenn sie nur 3 Downloads hat - hauptsache sie ist live!

Realistische Zeitplanung (das ist der SchlĂźssel!)

Hier kommt der Clou: Ich plane nicht mit perfekten Bedingungen, sondern mit der Realität eines Familienvaters.

  • Montag bis Freitag: 30 min (Zug zur Uni - endlich sinnvoll genutzt)
  • Samstag: 2 Stunden (wenn die Familie Netflix bingewatcht und ich meine Ruhe habe)
  • Sonntag: 1 Stunde (Review der Woche, Planung fĂźr kommende Woche)
  • Total: 4,5 Stunden/Woche

Pufferzeit: Mindestens eine Woche pro Monat ist eh fĂźr die Katz (Krankheit, Klausuren, Familienkrisen). Das ist eingeplant!

Warum ausgerechnet Swift?

Gute Frage! Hätte auch React Native oder Flutter lernen kÜnnen. Aber:

  1. iOS-Markt ist lukrativ: Higher paying customers, weniger Piraterie
  2. iPad-Development für eigene Tools: Ich lebe eh im Apple-Ökosystem
  3. Spaß-Faktor: SwiftUI sieht einfach elegant aus
  4. Freelance-Potenzial: iOS-Entwickler sind gesucht und gut bezahlt
  5. Community: Apple Developer Community ist hilfsbereit und aktiv

Die ersten Stolpersteine (ehrlich gesagt)

Nach 3 Wochen kann ich schon sagen: Es ist herausfordernder als gedacht.

  • Xcode ist ein Monster: 15GB Download, läuft nur auf Mac (zum GlĂźck hab ich einen)
  • Memory Management: ARC klingt einfach, hat aber seine TĂźcken
  • UI-Debugging: Warum ist mein Button nicht da wo er sein soll?!
  • Dokumentation: Apple's Docs sind gut, aber manchmal zu "high-level"

Aber hey, jeder Profi war mal Anfänger. Und die Erfolgserlebnisse machen sßchtig!

Was bisher passiert ist (Update nach 3 Wochen)

Damit ihr wisst, dass ich nicht nur Pläne schmiedete, sondern auch umsetze:

  • ✅ Swift Playground abgeschlossen (macht echt Spaß!)
  • ✅ Erste eigene Klassen und Structs geschrieben
  • ✅ SwiftUI "Hello World" läuft
  • ⏳ Gerade dabei: Navigation zwischen Views
  • ❌ Noch nicht: Core Data (kommt nächste Woche)

Was kommt als nächstes?

Updates gibts hier im Blog - ehrlich und ungefiltert! Inklusive der Momente wo ich frustriert den Laptop zuklappte und dachte "Vielleicht doch lieber Briefmarken sammeln?"

Falls ihr auch ßberlegt Swift zu lernen: Macht euch einen realistischen Plan, fangt klein an, und bleibt dran. Die 15 Minuten täglich summieren sich schneller als man denkt.

Und falls ihr Tipps habt oder ähnliche Erfahrungen gemacht habt - schreibt gern einen Kommentar! (Sobald ich das Kommentar-System programmiert hab... 😅)

Stay tuned fßr den nächsten Update in 4 Wochen!